30. August – Unser Bestes akzeptieren
Wir müssen nie etwas besser machen, als wir dazu imstande sind – niemals.
Wir tun für den gegebenen Augenblick unter Bestes, dann lassen wir los. Wenn wir etwas wiederholen müssen, geben wir wieder unter Bestes.
Wir können nie mehr tun oder etwas besser machen, als wir jetzt dazu in der Lage sind. Wir strafen uns selbst und machen uns krank, wenn wir mehr erwarten als unser Bestes für den jeweiligen Augenblick.
Sich um vorzügliche Leistungen zu bemühen, ist eine positive Eigenschaft.
Sich um Perfektion zu bemühen, ist selbstzerstörerisch.
Wurde früher von uns verlangt oder von uns erwartet, dass wir mehr tun oder mehr geben oder mehr sein sollten? Wurde uns früher keine Anerkennung entgegengebracht?
Es kommt eine Zeit, in der wir das Gefühl haben, unser Bestes getan zu haben. Wenn es so weit ist, lassen wir los.
Es gibt Tage, an denen unser Bestes weniger ist, als wir erhofften. Lassen Sie sich auch diese Zeiten zu. Beginnen Sie morgen von neuem. Wir arbeiten die Dinge durch, bis unser Bestes besser wird.
Zuzeiten ist konstruktive Kritik angebracht; wenn Kritik aber alles ist, was wir uns zu geben haben, geben wir uns auf.
Wenn wir uns selbst bestärken und loben, werden wir nicht faul. Damit befähigen wir uns, unser Bestes zu geben, zu tun und zu sein.
Heute will ich mein Bestes tun, dann lasse ich los. Hilf mir, Gott, dass ich aufhöre, Selbstkritik zu üben, damit ich allmählich meine Fortschritte würdigen kann.
28. August
Ich lerne nie aus.
Michelangelos Motto
Darf ein Mann wirklich zugeben, dass er etwas nicht weiß? Der Mythos vom »richtigen Mann« schreibt vor, dass wir alles wissen müssen: wie man erfolgreich in der Arbeit ist, wie man ein guter Liebhaber wird, wie man in der Welt herumkommt. Man darf sich nie anmerken lassen, dass man etwas nicht so genau weiß, nie einen ängstlichen oder hilflosen Eindruck machen - so lautet die Männlichkeitsregel -, sonst könnten die anderen glauben, man sei ein Schwächling.
Wie aber können wir je etwas lernen, wenn wir nie wie Anfänger aussehen dürfen?
In unserem Reifungsprozess legen wir diese begrenzten Vorstellungen von "Männlichkeit" allmählich ab und werden stark genug, um zugeben zu können, dass wir nicht immer alles wissen.
Viele von uns machten die Erfahrung, dass sie älter wurden, ohne Wesentliches dazugelernt zu haben.
Wenn wir uns einen Mann zum Sponsor nehmen, wählen wir damit eine sichere Methode, im Lernprozess zu bleiben. Auch von der Kameradschaft anderer Männer und Frauen in unserem Programm können wir lernen. Als Lernende müssen wir ehrlich unterscheiden, was wir schon wissen, und was uns noch unbekannt ist. Mit unserer Bereitschaft zu lernen, wird auch unser Gefühlsleben reicher.
Ich will mir eingestehen, was ich noch nicht weiß, damit ich Neues lernen kann.